Unser Bschoaddüache


Bschoaddüache

In früherer Zeit wurde beim Hochzeitsmahl auch Fleisch gereicht. Dieses, und was sonst noch vom reichlichen Mahl nicht aufgezehrt werden konnte, legte man als sogenanntes "Bschoad" (von Bescheid tun) in ein zu diesem Zweck mitgebrachtes, sauber gewaschenes Sacktüchl oder in ein Salvettl (Serviette) zum Mitnachhausenehmen, damit die Daheimgebliebenen von all den hochzeitlichen Leckerbissen einen Geschmack bekamen.

(Franziska Hager - Hans Heyn)
Liab, leb und stirb, Rosenheimer


Wie ist das Bschoaddüache mit dem regionalen Muster entstanden?

Das Amt für Landwirtschaft in Mühldorf -Frau Bruckmayer- hatte die Idee und beauftragte den Hauswirtschaftlichen Fachservice mit der Erstellung.
Anfangs glaubte man, ein Tuch mit alten, für unsere Gegend früher typischen Mustern im Handdruck fertigen zu können. Aber es fand sich in den Heimatmuseen kein für die Region typisches Muster. Auch Frau Perreiter, Kreisheimatpflegerin, konnte uns diesbezüglich nicht weiterhelfen und man kam zu der Erkenntnis, dass zwischen München und Innsbruck, Passau und Memmingen, früher überall ähnliche Muster für den damaligen Bedarf an Kleider- und Vorhangstoffen verwendet worden sind.
Bei Frau Thalhammer, Halsbach, probierten wir die Kunst des Handdrucks und kamen zu der Überzeugung, dass ein Handdruck für eine größere Anzahl von Tüchern nicht geeignet ist.

Diese Auffassung vertrat auch Frau Albert aus Gars a. Inn, Urheberin und graphische Gestalterin des Musters.
Der 1. Entwurf war fortan Diskussionsgrundlage.
Weiterhin auf der Suche nach alten Mustern, führten Gespräche mit dem Mühldorfer Heimatpfleger, Herrn Aicher, zur Besichtigung des Haumillerhofes in Wolfhaming, da dort sehr schöne Zierputze, Ecklisenen, Traufgesims und dergl. erstklassig erhalten sind. Mein Mann musste herhalten, um diese Muster zu zeichnen, damit wir sie für unseren Entwurf ausprobieren konnten. Aber das war's auch nicht - wir kamen immer wieder zum 1. Entwurf zurück und zu der Auffassung, mit für die Region typischen Bildern und Symbolen, Vergangenes, immer noch Gültiges und Modernes zu vereinen.
Besonders unterstützt hat uns auch Frau Sondermeier beim Verständnis alter Symbolik.
Und so kam das Muster mit folgenden Überlegungen zustande:

Mühldorf - Stadt mit typischer Innstadtbauweise und dem Mühlrad im Wappen - gehörte bis 1802 zu Salzburg.

Inn und Salzach prägen seit Urzeiten maßgeblich die Landschaft und bescherten der Region bis ins 19. Jahrhundert mit der Schifffahrt und dem damit florierenden Salzhandel große wirtschaftliche Bedeutung.

Heute verdanken die Landkreise Altötting und Mühldorf ihren Wohlstand der Industrie; insbesondere in Burghausen - alte Residenzstadt mit längster Burganlage Deutschlands - Burgkirchen und in der nach dem 2. Weltkrieg entstandenen Stadt Waldkraiburg haben sich namhafte Industriebetriebe angesiedelt.

Isen und Rott, stellvertretend für kleinere Fließgewässer genannt, sowie Drei- und Vierseithöfe - dargestellt der Starzmannhof der Familie Lausch in Unterreit - mit dazugehörigen Obstgärten, bestimmen das Landschaftsbild.



Die Tierhaltung - Rinder, Pferde, Schweine, Federvieh, beeinflussen seit Jahrhunderten maßgeblich die landwirtschaftliche Nutzung der Region.

Der Ährenkranz (Kreis) ist Zeichen für Sonne, Zeit, und Unendlichkeit. Die Weizenähre ist Ausdruck der landwirtschaftlichen Nutzung und das Weizenkorn Symbol der Fruchtbarkeit. Besonderer Ausdruck der Religiosität der Bevölkerung sind die Wallfahrten ins naheliegende Altötting zur berühmten Gnadenkapelle.

Die drei Fische symbolisieren die uralte und heute auch noch gültige Einheit in der Dreiheit. Sie stehen nicht zuletzt für das Netzwerk der Zusammenarbeit und einer gemeinsamen Zukunftsversion unserer Region.

Das Muster war erarbeitet, nun musste noch geeigneter Stoff und die richtige Farbe ausgesucht und eine Stoffdruckerei gefunden werden. Hier führte unser Weg bis in den bayer. Wald. Von dort kommt nun dieses Tuch in 4 Farben, die Direktvermarkter können ihre Produkte damit verpacken und sie können das Tuch zuhause auch als Mitteldecke verwenden; denn für ein im Schrank liegen ist es zu schade.

Maria Fischer

Diese Modelle mit regionalem Muster stehen zur Auswahl.

Gefüllt mit einem Holzbrett und Produkten nach Wahl von Direktvermarktern der Region. Der Inhalt kann individuell zusammengestellt werden und jahreszeitlich variieren. Zum Beispiel: Käse, Geräuchertes, Wurst, div. Gelee od.Marmelade, Honig, Most, Bier, Schnaps od. Likör.
Preis: 13,50 €
(Ohne Inhalt).

verschiedene Muster

Direkt-Verkauf
Hauswirtschaftlicher Fachservice
Mühldorf-Altötting
Kirchstr. 16, 84431 Heldenstein
Tel.: 08636/698119, Fax:08636/981619
Bestellung 3 Tage vorher telefonisch erforderlich

Maria Fischer
Hochgernstr. 19, 84524 Neuötting
Tel.: 08671/70465, Fax: 08671/884794
Bestellung 3 Tage vorher telefonisch erforderlich

Mittergarser Dorfladen
Schulstr. 1, 83559 Mittergars
Tel.: 08073/916805, Fax: 08073/916806
Öffnungszeiten:
Mo. bis Fr.: 07.00 Uhr - 12.30 Uhr, 15.00 Uhr - 18.00 Uhr
Mittwoch Nachmittag geschlossen
Sa: 07.00 Uhr - 12.30 Uhr

Ramsauer Dorfladen
Schulstr. 8, 84437 Reichertsheim-Ramsau
Tel.: 08072/372806
Öffnungszeiten:
Tgl. 07.00 Uhr - 12.00 Uhr, 15 00 Uhr- 18.00 Uhr
Mittwoch und Samstag Nachmittag geschlossen.

Hauswirtschaftlicher Fachservice
Kirchstraße 16
84431 Heldenstein

Tel.: 08636-698119
Fax: 08636-981619
E-Mail: info@hwf-ma.de
www.hwf-ma.de
30. April 2012